Vergangene Woche fand unsere Veranstaltung: „Rollenspiegel: Filmabend und Gespräch“ im DAS KINO Salzburg statt. Obwohl das Sommerwetter zu einem gemütlichen Abend draußen einlud, war der Kinosaal fast bis auf den letzten Platz besetzt. Anlass dafür war unsere derzeitige Aktionsreihe zum Thema Rollenbilder, denn wir alle haben Rollenbilder in unseren Köpfen verankert: Will Ihr Sohn mit Tütü und lackierten Fingernägeln in den Kindergarten und erschreckt Sie das? Finden Sie die Rosa-Hellblau-Einteilung auch so praktisch? Genau so wie die Werbung mit eindeutigen Frau-Mann-Botschaften? Und sind Sie überrascht, wenn jemand sagt, es gäbe mehr Geschlechter als weiblich und männlich? Uns geht’s oft genug genau so. Das wollen wir ändern. Neben dem Filmabend gibt es derzeit eine Umfrage die hier online abrufbar ist, es winken viele tolle Gewinne.
Rollenspiegel: Filmabend und Gespräch – ein Rückblick
Gezeigt wurde „The danish girl“ in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln (Dauer: 120min). Einar und Gerda führen ein bewegtes Künstlerleben im Kopenhagen der zwanziger Jahre. Die Ehe der beiden ist glücklich, bis Gerdas Mann als Modell einspringt. Einar gelingt die Verkörperung einer Frau so gut, dass Gerda die Figur völlig begeistert „Lili“ tauft und die beiden immer häufiger dieses Rollenspiel ausleben. Doch Einar entdeckt in der Rolle seine wahre Identität. Der Film begeisterte die Anwesenden und es floss womöglich die ein oder andere Träne.
Nach dem Film wurden Snacks und Getränke zur Stärkung bereit gestellt, bevor dann das Gespräch startete. dabei diskutierten:
Gabriele Rothuber, Sexualpädagogin (Selbstbewusst, Courage, HOSI Salzburg),
Teresa Lugstein, Mädchenbeauftragte (Land Salzburg),
Anton Wittmann, Transgender-Referent (HOSI Salzburg) und
Gerhard Scheuer, Werber (scheuer | agentur für dialog)
Die Moderation übernahm Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg. Neben den Gründen für die teilweise sehr verfestigten Rollenbilder in der Bevölkerung wie mediale Vorbilder, vor allem in der Werbung, wurden Möglichkeiten besprochen, um diese aufzubrechen. Das Podium war sich einig, dass es einerseits bereits früh auch schulische Bildung abseits von Rollenbildern und der Vorstellung von binären Geschlechtern geben muss. Andererseits ist es wichtig, dass sich auch Medien, in denen sich vor allem „versteckte Fouls“ befinden, von den Rollenklischees lösen. Diese „versteckten Fouls“ sind beispielsweise die scheinbar beiläufige Darstellung von verfestigten Rollenbildern. Am Beispiel der Werbung kann man hier unter anderem Werbung für Waschmittel nennen, in denen stets Frauen für die Wäsche zuständig sind.
Trotz der fortgeschrittenen Zeit war der Kinosaal auch beim Gespräch noch mehr als halb voll – wir bedanken uns bei allen, die beim Film und/oder beim Gespräch anwesend waren!
Fotoquelle: wildbild, Herbert Rohrer
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