Zwei Biomülltonnen vor dem Kompetenzzentrum für plastische Chirurgie in Salzburg trugen zum zweiten Mal sexistische Aufkleber. Zu sehen ist der Oberkörperausschnitt einer Frau in einem zu engen Reissverschluss und eines Mannes mit Smoking-Oberteil. Die Biomülltonnen sind Eigentum der Stadt Salzburg und dürfen nicht beklebt werden. Nachdem dies bereits der zweite Fall dieser Art ist, tauscht der Magistrat die Tonnen aus und verrechnet dem Institut die Kosten dafür. Zusätzlich dazu entspricht die eigenhändig platzierte Werbung klar dem Kriterienkatalog sexistischer Werbung: Die Frau ist daran erkennbar, dass nur ihr in Reißverschluss eingezwängte Brust-Ausschnitt zu sehen ist.

Ausschnitt aus dem Kriterienkatalog

„Die Sexualisierung vor allem von Frauenkörpern ist die eindeutigste Form von sexistischer Werbung. Frauenkörper werden als universal einsetzbares Instrument dargestellt und haben oft nichts mit dem Produkt zu tun. Frauen werden wie Konsumartikel gezeigt – jung, schön und unverbraucht. Oft sind nur Körperteile zu sehen – der weibliche Busen, das Dekolleté, die weiblichen Beine, halbgeöffnete Lippen – damit wird die Frau abgewertet und wird zum Objekt. Werbung arbeitet häufig mit sexuellen Anzüglichkeiten auf Kosten der Frau. Weiblicher Sex wird zur Anpreisung von Waren verwendet, Produkte und Konsumartikel werden mit der Frau als Objekt gleichgesetzt.“

Nachtrag: Entschuldigung des Chirurgen

Der verantwortliche Chirurg hat sich bei uns gemeldet und sich für das Sujet entschuldigt. Außerdem hat er versichert, die Beklebung zu entfernen.
So sieht eine konstruktive Zusammenarbeit aus! Wir bedanken uns und freuen uns über die Rückmeldung.